Du würdest ja gern aufräumen und ausmisten aber du weißt einfach nicht wo du anfangen sollst? Es gibt nicht den einen Hotspot sondern die Unordnung ist in der ganzen Wohnung in etwa gleich groß? Wo also anfangen? Verschiedene Ordnungsmethoden geben verschiedene Antworten darauf. Worauf es wirklich ankommt und wo du meiner Meinung nach anfangen solltest, verrate ich dir in diesem Blogbeitrag.
Alles hängt mit allem zusammen
Gerätst du auch in ein Gedankenlabyrinth wenn du dir vor nimmt jetzt aufzuräumen und auszumisten? Wenn du beispielsweise an der Garderobe stehst und dort im Winter die Sommerjacken siehst denkst du vielleicht:
ich könnte die Sommersachen im Keller verstauen
aber bevor Platz im Keller ist, muss ich erst mal die Kiste mit dem Geschirr ausräumen
aber um dafür Platz zu haben sollte ich erst in der Küche ausmisten
und wenn ich gerade an den Sommerjacken bin wäre das doch die richtige Gelegenheit, endlich den Kleiderschrank auszumisten
Alles hängt mit allem zusammen. Beim Aufräumen tun sich plötzlich neue Baustellen auf. Dinge die du in die Hand nimmst erinnern dich an Sachen, die du noch erledigen wolltest (benutz eine To-Do-Liste - plus weitere 4 Dinge um mit dem aufräumen anzufangen) und wo an der einen Stelle Platz geschaffen hast fehlt er nun an einer anderen Stelle. Und schon bist du in einem Gedankenlabyrinth voller voneinander abhängiger Aufgaben: Wenn das nicht passiert ist, kann jenes nicht passieren... Und bist dadurch verständlicherweise überfordert.
Weil wir in Gedanken das alles durchgehen - was muss nach was passieren ? - befürchten wir ein Riesenchaos. Das ist auch die schlechte Nachricht: Beim Ordnung schaffen entsteht erst mal mehr Chaos. Die gute Nachricht ist: Es geht allen so und das ist völlig normal.
Du kannst nicht überall gleichzeitig sein. Versuche dich auf einen Bereich zu konzentrieren und die anderen Baustelen zu ignorieren. Aber auf welchen Bereich sollst du dich konzentrieren?
Was empfehlen andere Methoden?
Bevor ich dir meine Antwort auf die Frage " Wo anfangen?" möchte ich dir die Antworten anderer Ordnungsmethoden vorstellen.
Bestsellerautorin Marie Kondo ( Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert*) sagt: Fang bei deiner Kleidung an. Mit unserer Kleidung sind wir am wenigsten emotional verbunden und wir wissen ziemlich genau was uns passt, was uns nicht mehr passt und was noch nie gepasst hat :) Da ist es leicht, Entscheidungen zu treffen.
Bei dem Mount-Vernon-Methode, benannt nach der George Washington Gedenkstätte und geprägt von der Chef-Haushälterin, fängt man bei der Haustür an und arbeitet sich Zimmer für Zimmer, Schrank für Schrank immer weiter vor. Am nächsten Tag macht man dort weiter wo man gestern aufgehört hat.
Bei der Packing-Party-Methode - die ich für sehr radikal halte - packt man alles in Kartons und nimmt nur dass wir raus was man braucht. Alternativ packt man alles in die Garage oder in den Keller. Hier bestimmt den Anfang quasi das was man eben dann braucht.
Was mich an den Ansätzen der eben genannten Ordnungsmethoden ein bisschen stört, ist: Warum solltest du an einer Stelle anfangen, wo es bei dir vielleicht gar kein Problem gibt und so den Prozess unnötig in die Länge ziehen?
Dort wo es am meisten weh tut
Deswegen ist meine Antwort auf die Frage "Wo anfangen?": Dort wo es am meisten weh tut. Richtig gelesen - da wo es am meisten weh tut! Dort wo es richtig nervt im Alltag. Oder anders gesagt, dort wo du den größten positiven Effekt erwarten kannst, wenn dieser Bereich endlich aufgeräumt ist. Wo nervt es am meisten?
Wenn du morgens zum Beispiel vor einem Kleiderschrank voll "nichts anzuziehen" in den Tag startest und nach Feierabend von Wäschekörben im Flur begrüßt wirst, dann ist der Kleiderschrank vielleicht doch ein guter Anfang.
Ist es aber die Küche die dir schon morgens zu schaffen macht, weil die Tupperschublade gar nicht mehr aufgeht oder die Müslischlüsseln nicht in den Schrank passen - was aber vielleicht egal ist, weil du Dank sieben Packungen Linsen auch gar nicht gesehen hast, dass das Müsli hintendran leer ist - dann wäre vielleicht die Küche ein guter Startpunkt.
Stapeln sich in deinem im Heimbüro die Papiere und deine E-Mail-Postfach quillt über und dir entgehen dadurch einfach wichtige Sachen, oder auch mal eine zu zahlende Rechnung, dann wäre der Papierkram und die digitale Ordnung ein guter Anfang für dich.
Ich weiß das klingt hart und ist auch ein bisschen unkonventionell, dort anzufangen, wo es am meisten wehtut, dort wo es am schwierigsten ist. Aber es wird sich lohnen: Denn wenn die Baustelle mal beseitigt ist wird es dir wesentlich einfacher fallen, die anderen kleineren Aufräumprojekte auch zu erledigen. Und es wird sich sowas von positiv auf deinen Alltag auswirken, weil du nicht mehr jeden Tag davon blockiert wirst.
Welcher Bereich ist bei dir also als erstes dran?
Viele ordentliche Grüße,
deine Sarah
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