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AutorenbildSarah Kiefer

Ordnung schaffen ohne Ausmisten

Du musst ausmisten, du musst loslassen, du musst dich von Dingen verabschieden, Minimalismus ist King, ohne aussortieren geht’s nicht, schaff die Dinge aus dem Haus!


Das wird immer als der wichtigste Punkt von Ordnung schaffen verkauft, als der Heilige Gral, als aller Anfang. Ich sehe das anders: Du musst nicht aussortieren!


Wider aller Vorteile


Es ist schon richtig:

  • Wenn du weniger Dinge besitzt, ist es wesentlich einfacher, den Überblick zu behalten.

  • Es ist wesentlich einfacher, die Sachen aus dem Regal herauszunehmen und wieder dorthin zurückzustellen (=aufräumen) wenn du (viel) Platz im Regal hast.

  • Die permanenten Rufe der Dinge „Kümmer dich um mich, benutz mich, du wolltest mit mir was basteln, du wolltest was mit mir kochen, du wolltest mich anziehen“ werden weniger und leiser.


Diese Vorteile lassen sich nicht abstreiten, dennoch bin ich gegen Ausmisten und Loslassen als Allheilmittel beim Ordnung schaffen.


Warum ich mir so eine starke Meinung erlaube? Seit 2017 bin ich Ordnungscoach und habe mich auf Menschen spezialisiert, die schon sehr lange – manche ihr ganzes Leben lang – versuchen, Ordnung zu schaffen und denen es bisher nicht gelungen ist.


Diese Menschen begleite ich im Ordnungscoaching, finde mit ihnen heraus, was die Ursache dafür ist, entwickle mit ihnen zusammen Strategien, wie sie ihre eigene individuelle Grundordnung schaffen und Methoden, wie sie diese neugewonnene Ordnung dann auch halten können.


Das permanente „Du musst aussortieren, du musst loslassen, du musst reduzieren. Ohne geht es nicht“ schreckt viele ab.


Die einen, weil sie Angst haben vor dem finalen Moment, in dem das Aussortierte wirklich das Haus verlässt.


Die anderen, weil sie Schweirigkeiten haben, Entscheidungen zu treffen und ihren eigenen Entscheidungen zu vertrauen. Und das ist Aussortieren: Entscheidungen treffen.


Wieder andere haben die Erfahrung gemacht, dass es wahnsinnig schwer ist, Aussortiertes loszuwerden.


Oft passiert das alles auch nur in der Vorstellung, also noch bevor das erste Teil bewegt ist, sind da schon diese Gedanken:


Wie entscheide ich mich, wie werde ich das los und was, wenn ich mich falsch entscheide?


Also wird gar nicht erst angefangen.

Absolut nachvollziehbar, finde ich.


Das Ausmisten einfach weglassen


Deshalb lass uns das Ausmisten einfach weglassen. Oder ganz zum Schluss machen, falls dann überhaupt noch nötig.


Man kann Ordnung schaffen, ohne auszumisten, auszusortieren, bzw. das erst ganz an den Schluss stellen? Wie das gelingen kann?


Indem du die drei Schritte, die davor kommen, auch tatsächlich davor machst.


Schritt 1: Wofür willst du Ordnung?


Nimm dir die Zeit herauszufinden und werde dir darüber bewusst, für wen du Ordnung schaffen möchtest. Und die beste Antwort, die dir dabei rauskommen kann, ist: „Für mich!“


Mach dir klar, wofür du eigentlich Ordnung schaffen möchtest.

Was wird besser, wenn du Ordnung für dich geschaffen hast?

Was wird leichter, wenn du Ordnung für dich geschaffen hast?

Was wird cooler, wenn du Ordnung für dich geschaffen hast?

Das ist deine Motivation.


Wenn du dabei Hilfe brauchst, kannst du dir hier im Tausch gegen deine E-Mail-Adresse das „Ziele und Wünsche Workbook“ runterladen: https://www.diekleineschublade.de/workbooks


Schritt 2: Gleiches zu Gleichem


Im zweiten Schritt bringst du Gleiches zu Gleichem. Und zwar im ganzen Haus oder der ganzen Wohnung.


Was für dich „Gleiches“ ist, was eine Kategorie ist und wie die nicht zu groß werden, dafür hab ich für dich das Workbook „Meine Kategorien“ als Hilfestellung. https://www.diekleineschublade.de/product-page/workbook-2-meine-kategorien

Darum fällt s dir so schwer Ordnung zu schaffen


Schritt 3: Feste Plätze für Kategorien

Im dritten Schritt definierst du feste Plätze für diese gleichen Dinge, also deine Kategorien. Diese können auch erst einmal vorübergehend sein. Nichts ist in Stein gemeißelt.


Ordnung ohne Ausmisten

Und erst dann, im Vergleich von Gleichem, kannst du überhaupt Entscheidungen treffen für oder gegen Gegenstände. Aber vielleicht musst du das ja gar nicht, weil sich deine Probleme in den Schritten 1 bis 3 bereits auflöst haben.


Wenn du beispielsweise bei der Auseinandersetzung mit deinen Zielen und Wünschen feststellst, dass es dir gar nicht um Reduktion geht, sondern du nur wissen möchtest, wo die Sachen sind und bereit bist, dafür Platz herzugeben, musst du nicht aussortieren.


Oder wenn du in Schritt zwei und drei endlich alle Bücher ins Regal gestellt hast und es dort genug Platz hat und all deine Bücher ins Regal passen, gibt es keinen Grund und keine Notwendigkeit auszusortieren.


Voilà: Ordnung ohne ausmisten.


Ich würde zu gern erfahren, wie du zu diesen allgegenwärtigen Aufräum-Mantras stehst: „Weg damit!„, "Lass los!“, "Ausmisten ist das A und O." – Der Minimalismus als ultimatives Ziel.


Hat das bei dir bisher ein mulmiges Gefühl im Bauch hinterlassen, das dich von deinem Vorhaben, Ordnung zu schaffen, abgehalten hat?


Wie findest du den Gedanken, diese Maxime mal auf die lange Bank zu schieben und dich stattdessen Schritt für Schritt deinem Ziel zu nähern, ohne den Blick ständig auf das zu richten, was dir Bauchschmerzen bereitet?


Vielleicht entdeckst du ja, dass Ausmisten am Ende gar nicht nötig ist.



Ich bin gespannt auf deine Sicht der Dinge und freue mich auf einen regen Austausch in den Kommentaren!

Viele liebe ordentliche Grüße,

Deine Sarah



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