Ständig hört man von Routinen. Routinen als die Lösung gegen die Unordnung. Du musst dich nur diszipliniert an die Routinen halten und schon hast du immer ein ordentliches und sauberes Zuhause. So zumindest das Versprechen. Also werden mühevoll alle anfallenden Aufgaben notiert, sortiert und in einen Rhythmus gebracht.
Zur besseren Motivation werden schön gestaltete Bullet Journals oder ein Command Center für die ganze Familie gebastelt. Mitbewohner oder die Familie werden instruiert und dann geht es los: Ab heute weht ein anderer Wind. Die Routinen müssen eingehalten werden!
Die ganze Familie ist eingespannt, alle versuchen, sich an die neuen Aufgaben zu halten, in die neue Regelmäßigkeit zu kommen und trotzdem ist es nicht viel ordentlicher als davor.
Die Motivation lässt nach. Du, als die Person die die Routinen implementiert hat, ist frustriert. Es wird immer schwerer, die anderen bei Laune zu halten, die Routinen weiter mitzumachen. Es wird herumgewirbelt, getaktet, abgehakt und durchgestrichen und dennoch stellt sich die erhoffte Ordnung nicht ein?
Routinen helfen dir, Ordnung zu halten.
Wo aber keine Grundordnung vorhanden ist, kannst du auch keinen Status quo aufrecht erhalten. Routinen zu implementieren, bevor du überhaupt Ordnung geschaffen hast, ist als würdest du versuchen, das Gartenhaus während eines Sturms neu aufbauen zu wollen.
Schritt 1: Ordnung schaffen
Ordnung schaffen - das ist - ganz trocken ausgedrückt: Bestandsaufnahme und Systematisierung.
1.1 Bestandsaufnahme
Um ein System in etwas zu bekommen muss du dir erst einmal eine Übersicht verschaffen. Das nenne ich Bestandsaufnahme. Die zentrale Frage lautet:
Was besitze ich - und wieviel davon möchte ich weiterhin besitzen?
Um das herauszufinden, ist es notwendig, in alle Ecken und Winkel zu schauen, auch in die Kammer des Schreckens, den Keller, den Dachboden. Und den Kofferraum nicht vergessen! Also erst einmal zu schauen: Wo ist was?
Sind dann beispielsweise alle Werkzeuge zusammengetragen, kannst du dir weitere Fragen stellen:
Gibt es in diesem Bestand Dopplungen? Welche davon sind in deinem Alltag sinnvoll und hilfreich und sollen bestehen bleiben? Eine zusätzliche Universalzange und einen Standardschraubenzieher kann man ja gut und gerne in der Wohnung haben.
Wo kann der Bestand reduziert werden? Wie viele 12er Schraubenschlüssel sind notwendig, damit dein Alltag gut funktioniert?
Aber auch, ob der Bestand vollständig ist, kannst du während der Bestandsaufnahme prüfen. Fehlt ein wichtiges Teil, zum Beispiel ein Bit-Adapter, ohne den ein Großteil deines Werkzeugs garnicht funktionsfähig ist?
1.2 Systematisierung
Erst die Systematisierung bringt Ordnung in den Bestand. Die zentrale Frage bei der Systematisierung lautet:
Wie sind die Dinge angeordnet?
Wo sollen die Dinge in Zukunft ihren festen Platz erhalten?
Was steht bei was? Also, was ist für dich eine Kategorie?
Wo steht was innerhalb seiner Kategorie?
Sind die Dinge leicht erreichbar? Brauchst du die Dinge gut sichtbar oder verschlossen hinter Türen oder in Schubladen?
Ordnung schaffen, das ist sich bewusst machen, was man hat und wo man es hat.
Schritt 2: Ordnung halten
Wenn dann eine gewisse Ordnung herrscht kannst du sie halten, die Ordnung pflegen, aufrechterhalten, in Stand halten.
Typische Tätigkeiten in jeder Routine sind Dinge aufzuräumen, sie sauber zu halten und Vorräte aufzufüllen. Nach dem du Ordnung geschaffen hast, sollte jedes Ding dann seinen festen Platz haben. Jetzt können sich alle Familienmitglieder an den Aufgaben aus den Routinen beteiligen und die Dinge an ihren Platz zurück räumen. Auch das Putzen fällt leichter und es ist auf einen Blick zu sehen, was nachgekauft werden muss.
Je besser du Ordnung geschaffen hast, desto leichter ist es, Ordnung zu halten. Und dann klappt es auch mit den Routinen.
Hast du bereits Routinen und funktionieren sie gut? Hast du davor eine Grundordnung geschaffen? Lass es mich gerne in den Kommentaren wissen.
Viele liebe ordentliche Grüße,
Deine Sarah
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