Na, wie lautet deine Vervollständigung? Und ist das wirklich deine Überzeugung oder etwas, das du von deinen Eltern oder Großeltern eingetrichtert bekommen hast?
Aber wir müssen gar nicht so weit zurückgehen in deiner Biographie. Es genügt auch einfach, Instagram zu öffnen, um täglich den Eindruck zu gewinnen, dass alle anderen mit Leichtigkeit und Freude ihren Haushalt schmeißen und das der Standard ist. Gemachte Betten, wöchentlich frisch mit gebügelter (!) Bettwäsche bezogen. Blitzblanke Bäder und Spiegel und krümelfreie Böden und Schubladen.
Ich verrate dir nichts Neues, wenn ich dir sage, dass Social Media und Werbung den Druck auf uns extrem erhöht haben. Und wie wichtig es deshalb ist, diese Inhalte im Bewusstsein zu konsumieren, dass da eben nur Teilausschnitte gezeigt werden.
Wir beide wissen, dass diese Bilder inszeniert sind.
Wir wissen das. Aber fühlen wir das auch?
Alle Lifestyle-Themen der letzten 10 Jahre haben gemeinsam, dass sie zu einem gesünderen Leben beitragen können, wenn sie richtig umgesetzt werden. Dazu gehören Clean Eating, Fitness, Selbstfürsorge und Mindfulness, Nachhaltigkeit, Digital Detox, Veganismus und Achtsamkeit im Arbeitsleben. Sowie Minimalismus, Hygge, allgemein ein einladendes und sauberes Zuhause.
Alle oben genannten Lifestylethemen lassen sich zum heiligen Gral ernennen, als die eine Lösung für alle Probleme. Gezeigt wird uns die 100%ige Umsetzung dieses Lifestyles.
Würdest du einen Yogakurs bei jemandem buchen, der dir in seinen Storys zeigt, dass er es alle zwei Wochen schafft, Yoga zu üben und das in der verlöcherten Jogginghose umgeben von Chaos macht? Wohl eher nicht. (Wobei ich da gerade eine Marktlücke sehe 🙂 Ich könnte mich damit wesentlich besser identifizieren als mit dem, was mir sonst so gezeigt wird.)
Die Darstellung von der fehlerfreien und perfekten Umsetzung der oben genannten Lifestyle-Themen kommuniziert: wenn du es schon machst, dann aber richtig! Und das ist ganz schön harte Arbeit. Aber schau, ich schaff das!
Durch die Allgegenwärtigkeit und Darstellung als absolutes Mittel der Wahl bleibt aber ein großes Gefühl von “Das muss ich jetzt auch noch machen, um gut genug zu sein in dieser Gesellschaft".
Stattdessen wäre eine Rückbesinnung auf Ziel und Zweck all dieser Lifestyle Trends zielführend. Es geht um ein selbstbestimmtes gesundes Leben und verschiedene Angebote, diesem Ziel näher zu kommen.
Ich hatte schon geschrieben, alle diese Themen haben eigentlich im Kern ein gesünderes zufriedenes Leben zum Ziel. Sie werden aber überspitzt dargestellt. Um sich als Experte zu positionieren und/oder um etwas/sich selbst zu verkaufen.
Was ist denn der Kern, das wesentliche Ziel, der Erledigung des Haushalts?
Dein Zuhause soll dein Rückzugsort nach einem langen Tag sein. Deine geschützte Höhle, in der du dich wohl fühlst. Dein persönliches, privates Refugium. Dort darf es so krümelig oder blitzblank sein, wie du das möchtest. Und wie es zu deinem Alltag und deinen Prioritäten passt.
Solange wir leben, essen und uns kleiden, verursachen wir Dreck und Unordnung. Die Alternative lautet Lichtnahrung und FFK. Die Hausarbeit lässt sich nicht vermeiden. Aber sie lässt sich auf ein Minimum reduzieren.
Ich möchte dich dazu ermutigen, aufzuhören, dich mit anderen zu vergleichen, oder es zumindest weniger zu tun. Dir bewusst zu machen, wie blitzblank blitzblank genug für dich ist. Nicht für Tusnelda_cleanhome, nicht für die Schwiegermutter und nicht für den Nachbarn.
Authentische Entscheidung für einen Haushalt, wie du ihn möchtest
Im Kurs “Die Magic 7 Haushaltsroutine" machst du dich Schritt für Schritt auf die Suche nach deinem eigenen Sauberkeitsbedürfnis.
Du definierst für dich, wie sich dein Zuhause anfühlen soll
Du setzt dich mit deinen Glaubenssätzen auseinander
Du findest für dich positive Nebeneffekte der Hausarbeit
Du sammelst die Aufgaben die in deinem Haushalt anfallen
Du reduzierst sie auf das absolut Wesentliche
Du erstellst dir ein einfaches System mit dem du immer siehst, was du noch erledigen möchtest
Du erstellst eine übersichtliche Erfolgskontrolle
Mach die Hausarbeit für dich. Mach nur noch das, was dazu beiträgt, dass du dich dort wohlfühlst. Keinen anderen Zweck hat die Hausarbeit.
Klingt das verlockend und machbar?
Viele liebe, ordentliche (und saubere!) Grüße,
Deine Sarah
PS: Müsste ich den Satz vervollständigen, so würde er lauten: Eine gute Hausfrau/ ein guter Hausmann ist, wer der Hausarbeit nur so viel Zeit schenkt wie unbedingt nötig. Also sie effizient nutzt, um das Ergebnis zu erzielen, das sie/er sich selbst wünscht.
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