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AutorenbildSarah Kiefer

Das Problem ist nicht das Problem

“Der Kunde kennt sein Problem nicht. Du musst ihn dort abholen, wo er steht, dort wo er das Problem sieht. Sag ihm bloß nicht, was das wirkliche Problem ist, er wird es nicht verstehen, bis er es selbst erkennt.” ist sowohl ein Marketingtipp als auch ein Coachingansatz.

Ich sag’s dir trotzdem!

Ich stelle dir die fünf häufigsten vermeintlichen Probleme vor, mit denen sich KundInnen an mich wenden und kläre auf, welches Problem tatsächlich dahinter steht.


Vermeintliches Problem: "Ich brauche jemanden der neben mir steht"

Die Idee hinter deiner Problemstellung für dich ist klar: Wenn jemand da ist, räumlich neben mir steht, dann kann ich nichts anderes machen, als das wofür diese Person gekommen ist: Aufräumen.


Konsequenz: Du lernst nicht, wie du selbst dranbleibst und die Motivation und den Fokus oben hältst um dranzublieben. Du bist immer auf Hilfe von außen angewiesen.


Tatsächliches Problem: Du lässt dich leicht ablenken.


Gründe dafür können sein:

  • keine Klarheit darüber, was dein Ziel, deswegen verlierst du dich in Kleinigkeiten. Statt Platz auf der Arbeitsfläche und in den Schränken zu schaffen, sortierst du die Teebeutel.

  • du nimmst dir nicht konzentriert Zeit für dein Ordnungsprojekt, sondern quetscht es immer irgendwo zeitlich dazwischen, so dass die nächste Ablenkung garantiert ist, weil der Alltag nach dir ruft.

  • dein Gehirn ist auf Ablenkung programmiert.

Lösung:

  • feste, ablenkungsfreie Termine fürs Ordnung schaffen.

  • Klarheit darüber, welcher Bereich heute dran ist und welches Ziel erreicht werden soll.

  • Erlernen von Techniken, die dich dranbleiben lassen, den Fokus zu behalten und dich selbst zu motivieren.


Vermeintliches Problem: "Ich werd die aussortierten Dinge nicht los!"

Diesen Satz höre ich so oft. Das erstaunliche daran: Es wurde noch nicht mal angefangen, auszusortieren. Das Ordnungsprojekt ist noch nicht einmal gestartet, aber man ist sich sicher: Ich werd die aussortierten Dinge nicht los. Ich bleib drauf sitzen. Die stehen dann im Flur rum oder müllen den Keller zu.


Kein Wunder, dass das Ordnungsprojekt noch nicht angegangen wurden, bei der Aussicht, dass am Ende nicht mehr Platz und Klarheit herrscht, sondern sich alles einfach an einem anderen Ort in der Wohnung befindet und immer noch nicht das Haus verlassen hat.


Konsequenz: Nach einem Ordnungscoach suchen, der mit dem Auto kommt und die Mitnahme von Aussortiertem anbietet. Oder Schockstarre und gar nicht erst anfangen, nichts unternehmen, mit der Unordnung leben.


Tatsächliches Problem: Du planst lieber, anstatt umzusetzen.


Gründe dafür können sein:

  • Häufig: Dein Perfektionismus. Wenn ich das Projekt bis zum Ende durchdenke, dann wird es diesmal gelingen. Wenn ich es schon mache, dann aber richtig. Die Gefahr dabei: Du siehst Probleme, die es noch gar nicht gibt.

  • Ist es nicht der Perfektionismus der dahinter steckt, dann kann das ausführliche Planen und zu-Ende-Denken auch eine Form der Prokrastination sein. Du sendet das Signal an dein Gehirn: Ich kümmer mich ja drum. Ich bin dran.

  • Unsicherheit, ob du die Dinge gehen lassen kannst. In deiner Vorstellung wird dir die Entscheidung abgenommen, wenn ich oder ein anderer Ordnungscoach mit dem leeren Kofferraum bei dir vorfahren. Das Angebot, die Sachen am Ende mitzunehmen bringen dich in Zugzwang. Hoffst du.


Lösung:

Produktbild Ziele und Wünsche Workbook
  • Am Anfang anfangen: Was sind deine Ziele und Wünsche, die du dir von mehr Ordnung erhoffst? Welche Lebens- und Wohnbereiche gibt es bei dir und welche Funktionen sollen sie haben? Was besitzt du und was davon soll bleiben? Erst dann, und wirklich erst dann stehst du vor dem Problem, die Dinge loszuwerden. Und glaub mir: Dafür findet sich eine Lösung, vorausgesetzt du willst wirklich loslassen.


  • In die Umsetzung kommen. Anfangen.

  • Sicherheit über deine eigenen Entscheidungen: Erst wenn du dir selbst ganz sicher bist, dass du die Dinge loslassen möchtest, wird es leicht nach der passenden Art des Loswerdens zu suchen.


Vermeintliches Problem: "Ich kann das nicht alleine, die Baustelle ist zu groß."

Die Unordnung hat ein Ausmaß erreicht, dass dich wie gelähmt von der Couch aus auf das Chaos blicken lässt. Du befindest dich in einer Schockstarre, hast den Mut und die Hoffnung verloren, das je wieder "in Ordnung" zu bekommen. Es ist einfach zu viel. Zu viele Baustellen, zu viele “ich sollte” und absolute Ahnungslosigkeit, wo du denn anfangen sollst, da dir alles wichtig und dringend erscheint.


Tatsächliches Problem: Du bist betriebsblind und entmutigt.


Gründe dafür können sein:

  • Du hast schon einige Anläufe hinter dir, es hat aber nicht geklappt.

  • In deinem Umfeld gibt es Menschen die dich glauben lassen, dass du es eh nie hinbekommen wirst.

  • Du konzentrierst dich auf die falschen Baustellen.

  • Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht. Ich habe seit 2017 keine einzige Wohnung gesehen in der ich dachte: Oh ne, das bekommen wir nicht wieder hin.

Lösung:

  • Finde Menschen, die dich unterstützen, die mit dir geduldig sind und dich unterstützen möchten, anstatt dir immer wieder zu sagen, dass du es nicht schaffen wirst.

  • Klare Prioritäten, so dass sich schnell sichtbare Ergebnisse erzielen lassen. Das motiviert.

  • Klarheit darüber, wo wirklich anzufangen ist.




Vermeintliches Problem: "Ich kann mich so schlecht trennen. Sarah, sag mir was ich behalten soll."


Du wünschst dir klare Anweisungen, wie viele T-Shirts du besitzen sollst und von welchem geerbten Teeservice du dich trennen sollst.


Konsequenz: Solche Pauschalaussagen werden dir nicht gerecht. Die Entscheidungen sind nicht deine Entscheidungen. Du wirst manche davon bereuen.


Tatsächliches Problem: Du hast kein Vertrauen in deine eigenen Entscheidungen.


Mögliche Gründe:

  • Du weißt nicht was du willst, kennst deine Ziele und Wünsche nicht.

  • Du möchtest Ordnung nicht für dich, sondern für andere schaffen. Die Erwartungen von andern schränken dich ein.

  • Du hast Angst, deine Entscheidungen zu bereuen und möchtest die Verantwortung abgeben.

Lösung:

  • Selbstbewusstsein entwickeln, Verantwortung über deine Dinge und deine Umgebung zu übernehmen. Dein Zuhause. Deine Entscheidungen.

  • Eine Auswahl an Entscheidungsfragen immer mit dem Blick auf das was du willst, magst und was deinen Alltag ausmacht.

  • Entscheidungen für oder gegen Dinge lassen sich üben. Mit jeder Entscheidung wirst du sicherer im Prozess.


Vermeintliches Problem: "Ich kann einfach keine Ordnung halten."

Du hast es geschafft , du hast 4 Tage deines Urlaubs geopfert und endlich mal wieder aufgeräumt. Doch drei Tage später sieht es aus wie davor.


Konsequenz: Du bist überzeugt: Du bist einfach nicht ordentlich genug und kannst einfach keine Ordnung halten. Und wirst es auch nie schaffen. Aufräumen lohnt sich für dich gar nicht.


Tatsächliches Problem: Deine Grundordnung funktioniert nicht für dich.


Mögliche Gründe hierfür können sein:

  • Du hast keine Grundordnung. Nichts hat seinen festen Platz, ständig suchst du etwas. Da ist es leichter die Dinge einfach offen auf freien Flächen abzulegen.

  • Dein System ist zu kompliziert. Niemand im Haushalt, auch du selbst, versteht es. Du stellst Dinge einfach oder hin wo gerade Platz ist.

  • Du hast mehr Dinge als Platz, Ordnung schaffen gelingt dir nur, wenn du quetscht, stapelst und stopfst.

Lösung:

  • Eine Grundordnung die deinem Alltag, deinen Hobbys, deinen Verpflichtungen und Vorlieben entspricht.

  • Ein übersichtliches, logisches System in Kategorien, die für dich Sinn machen.

  • Konzentration und Zugriff auf das was aktuell für dich wichtig ist und was tatsächlich von dir genutzt wird.


Viele liebe, ordentliche Grüße,

Deine Sarah


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